Impuls Faszination

Einerseits ist Impuls Faszination dem Urteil einer kurzen Google Suche nach, kein wirkliches Befinden bzw. keine Verhaltensweise, und ja, ich bin bis über die erste Seite an Suchergebnissen hinaus gegangen. Andererseits bin ich aber auch nicht vom Fach, möchte mich also nicht erdreisten, diese Form von Verhalten medizinisch bzw. psychologisch zu definieren. Deswegen bleibe ich bei dem Begriff Impuls Faszination und möchte darüber gerne etwas schreiben, inkl. Beispiele, die sich auch auf dieser Seite wiederfinden. Wie stellt sich das genau dar? Wie manifestiert es sich? Ist es etwas Schlimmes? Vielleicht findet sich ja auch jemand in dieser ganzen Beschreibung wieder und merkt, dass es noch andere gibt.

Definition

Mit Impuls Faszination meine ich eine Faszination, die sich nicht über einen längeren Zeitraum aufbaut oder entwickelt, sondern durch einen bestimmten Impuls ausgelöst wird. Dies kann, in meinem Fall, eine Erinnerung oder auch ein Gespräch welches man mitanhört sein. Ein Artikel aus einer Zeitung oder sogar nur ein Artikelüberschrift kann ebenfalls ausreichen. Manchmal auch ein Huckepack-Reiz der nicht sich selbst transportiert, sondern an etwas erinnert und dadurch dann die Faszination auslöst. Ein konkretes Beispiel für den Huckepack-Reiz wäre ein Artikel über Kassettenrekorder und wie aus ihnen der Walkman wurde, der dann nicht direkt die Faszination für Kassettenrekorder oder Walkman auslöst, sondern für Hörspielkassetten wie Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg.

Ein weiteres Merkmal der Impuls Faszination liegt darin, dass sie nicht lange anhält. Sie ist sehr intensiv, man taucht praktisch völlig in die jeweilige Thematik oder auch das Medium ein und versinkt regelrecht darin. Allerdings merkt man erst einige Zeit später, dass man in dieser nicht mehr drinsteckt, sondern bereits um einiges weiter ist. In den meisten Fällen wird die eine Faszination praktisch von der nächsten abgelöst, oft ohne, dass man diesen Prozess wirklich wahrnimmt. Die Tatsächliche Wahrnehmung, dass man bereits weitergezogen ist, findet erst im Nachhinein statt.

All das ist kein Ident dafür, dass das, womit man sich gerade beschäftigt, keinen Spaß mehr macht. Es gerät, ähnlicher einer Akte in einem zu großen Aktenschrank, immer weiter nach hinten, sobald man sich etwas Neuem widmet. Irgendwann verschwindet es in diesem hintersten Stück der Aktenschrankschublade, welches man nur selten zu sehen bekommt, da die Schublade sich meist nicht bis zur Gänze herausziehen lässt. Erst wenn man in der Schublade aufräumt (retrospektive) findet man wieder diese eine Faszination und erinnert sich oft auch wieder an den Impuls der sie ausgelöst hat.

Ebenfalls heißt es nicht, dass man nicht irgendwann zu einer Faszination zurückkehren kann. Es ist keine Einbahnstraße aber ich muss auch ehrlich zu mir selbst sein, es passiert nur ab und zu, dass man wieder zurückkehrt und sich dem ganzen nochmal widmet. Natürlich ist es auch abhängig davon worum es geht und wie gut man Zugang hat.

Die folgenden Beispiele sollen all dies etwas besser verdeutlichen. Wie sieht der Prozess aus? Wie kommt es zu der jeweiligen Impuls Faszination und wie lange dauert sie an?

Beispiele

Die drei Fragezeichen

Dazu gibt es hier ja auch eine Art Tagebuch [LINK] und als ich vor einigen Tagen, was auch der Stein des Anstoßes für diesen Artikel darstellt, gemerkt habe, dass ich schon lange dazu nichts mehr geschrieben habe stellte ich fest, dass diese Faszination bereits im hinteren Teil des Aktenschrankes gelandet war.

Der Impuls hierzu war ein Gespräch mit einer guten Freundin über alte Hörspielkassetten, was man damals eben so alles gehört hat und ob es nicht Spaß machen würde, sich einiges von damals wieder zuzulegen. Nach dem Hinweis, dass die Kassetten von damals mittlerweile sehr alt sind und vielleicht auch nicht mehr funktionieren, schaute ich mich nach anderen Quellen um und fand alle Folgen bei Spotify. Dies war praktisch der Impuls, der dazu führte, mir die einzelnen Folgen nochmal anzuhören und dann auch dieses Tagebuch zu schreiben.

Nach der ersten Folge war ich ziemlich begeistert, denn ich wurde überflutet von Erinnerungen an die damalige Zeit und an die tollen Geschichten, die von den drei Jungs durchlebt wurden. Ich wollte mehr, hörte mir einige weitere Folgen an und versuchte, das ganze in meinen Alltag zu integrieren. Leider, wie man sehen kann, mit mäßigem Erfolg. Beim neulichen Aufräumen, ganz beiläufig, habe ich in einem meiner Browserfenster den Tab für das Hörspiel bei Spotify geschlossen und wenn ich ehrlich sein soll, ohne wirklich lange darüber nachzudenken.

Jan Tenner

Jan Tenner kam zeitgleich mit den Drei Fragenzeichen, man könnte fast sagen, dass es sich hierbei um den bereits erwähnten Huckepack-Reiz handelt. Wobei ich hier anmerken muss, dass Jan Tenner immer mal wieder auftaucht, weniger als Faszination, sondern eher als eine wohltuende Erinnerung. Außer dieses Mal, da habe ich mir die ersten beiden Folgen tatsächlichangehört und auch was dazu geschrieben, allerdings nie veröffentlicht, denn mir kam es wie eine Art Overload für die Seite vor. Nun ist die Frage, ob es sich um eine lange Faszination oder eine Impuls Faszination handelt. In diesem Fall würde ich sagen, es handelt sich um beides. Die Faszination an sich ist nahezu immer da aber die Impuls Faszination hat mich erst dazu gebracht, mir auch tatsächlich nochmal Folgen anzuhören. Doch muss ich auch dazu sagen, dass es sich um eine sehr kurze Impuls Faszination handelte. Vielleicht ein verlängertes Wochenende, wenn ich alles an Zeit zusammenrechne.

Wenn ich über diesen Fall etwas länger nachdenke, so kommt mir der Gedanken, dass die Impuls Faszination vielleicht schon damals erfolgt ist und sich bis heute gehalten hat. Könnte man meinen, allerdings gab es damals nicht den einen auslösenden Impuls. Es war etwas, was sich über einen längeren Zeitraum entwickelt hatte.

FPS (Modern Warfare 2)

Meine Faszination für FPS (First Person Shooter) ist seit gut 20 Jahren vorbei. Doch manchmal, wenn entsprechender Impuls durchschlägt, dann packt es mich. Ich öffne mein Steam, installiere COD: Modern Warfare 2 und Spiele es vielleicht für ein oder zwei Tage. Dann ist das Ganze auch schon wieder vorbei. Hierbei handelt es sich um eine Impuls Faszination, die immer wiederkehrt. Manchmal jährlich, manchmal mehrere Jahre dazwischen, es kommt immer darauf an. Allerdings könnte ich nicht festmachen, woran es genau liegt, dass es manchmal länger dauert und manchmal eher kürzer.

One Piece (Sammelkarten)

Sammelkarten bzw. Trading Card Games (TCG) gehören auf jeden Fall zur Impuls Faszination. Der Impuls war ein Besuch in Düsseldorf, wo ein Promotion Event zur neuen Season des One Piece TCG in einem Merch Shop stattfand. Um dem noch unwissenden Interessenten einen Anreiz zu bieten, gab es nicht nur eine kleine Vorführung des TCG, sondern auch ein Promo Deck, mit dem man eigentlich direkt anfangen konnte. Zwei Starterdecks später war dann der Ordner mit den verschiedensten Karten voll, andere Decks, die man vor vielen Monden bereits käuflich erworben hatte, sind ebenfalls in diesen Ordner gewandert. Natürlich habe ich auch herausgefunden, dass ein TCG zu Final Fantasy existiert und so kamen auch aus diesem Franchise noch einige Karten dazu.

Doch mittlerweile ist es wieder abgeflaut und eigentlich erstmal vorbei. Der Ordner steht im Schrank, sieht gut aus, wird ein Mal die Woche zum darin versinken aus dem Regal gezogen und ansonsten war es eine interessante Phase voller Staunen, Bewunderung und richtig schönen Kartendesigns.

Fazit

Zuerst möchte ich nochmal differenzieren. Es gibt die Faszination, welche durchaus auch von einem Impuls oder Reiz ausgelöst werden kann, sich langsam entwickelt und ab einem gewissen Punkt intensiv verfolgt wird, oft sogar zu einem beständigen Hobby wird, da sie lange anhält. Diese Art der Faszination ist hier aber nicht gemeint. Die Impuls Faszination kann den gleichen Auslöser haben, entwickelt sich allerdings nicht über einen längeren Zeitraum, sondern wird praktisch sofort ausgeübt bzw. angegangen. Sie ist intensiv, wird stätig verfolgt dauert aber nicht über eine längere Zeit an. Kann aber immer wieder kehren, so wie bei mir die Sache mit den FPS-Games.

Wie ein smarter Jurist sagen würde:

„Kommt darauf an!“

Smarter Jurist

Wie so vieles muss es nichts Schlimmes sein, kann sich aber zu etwas schlimmen entwickeln. Gerade wenn es eine finanzielle Komponente gibt, dann kann es schnell passieren, dass man den Überblick verliert und in etwas, was nur kurz andauert, sehr viel Geld investiert. Ist natürlich kein Problem, solange man es sich leisten kann. Doch wenn es zu intensiv wird, so dass das Geld an anderer Stelle abgezweigt wird, dann kann es eng werden und man befindet sich in einer Abwärtsspirale. Aus diesem Grund sollte man sich immer wieder selbstreflektieren und schauen, ob man nicht kurz vor so einem Punkt steht oder ihn vielleicht bereits überschritten hat.

Die Selbstreflektion gilt auch für den sozialen Bereich. Schnell kann es passieren, dass man sich abnabelt und sich nicht mehr mit seinen Freunden trifft. Für einen gewissen Zeitraum kann das auch mal sehr wohltuend sein, denn oft ist die Impuls Faszination auch dafür da, um im Oberstübchen mal durchzulüften.

Mir ist durchaus bewusst, dass einige dieser Beschreibungen medizinischen Definitionen von psychischen Krankheitsbildern oder Verhaltensmustern widerspiegeln. Allerdings bin ich kein Fachmann, möchte nicht vorgeben einer zu sein und werde mich auch nicht darauf einlassen zu behaupten, dass es zu dem einen oder anderen passen würde. Leider etwas, was heutzutage viel zu weit verbreitet ist, doch man muss ja nicht jeden Trend mitmachen. Es soll mehr ein Erlebnisbericht darstellen und weniger ein Fachartikel zu diesem Thema.

Es ging mir eher darum etwas aufzuzeigen und vielleicht sogar eine Grundlage zu schaffen, damit etwas für manche begreiflicher und verständlicher wird. Persönlich hilft mir das immer sehr, um danach weiterzukommen oder manche Infos besser zu finden bzw. das ganze aufarbeiten zu können. Außerdem hat man eine Art von Grundlage, mit der man vielleicht auch in der Lage ist, sich weitere Informationen zu beschaffen.